Verwendungsarten des Wassers

Je nach Verwendungszweck unterteilen wir das Wasser in verschiedene Arten. Als Lebensmittel muss unser Trinkwasser die höchste Qualität haben. Zum Waschen, für viele industrielle Anwendungen, und in der Landwirtschaft ist Brauchwasser ausreichend.

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Deutschland ist ein reiches Land. Wir nutzen nur etwa ein Drittel des uns zur Verfügung stehenden Wassers. Dabei haben wir lediglich einen Mangel an hochwertigem Trinkwasser. Das übliche verwenden wir im Haushalt fast immer. Zum Duschen und Baden, für die Toilettenspülung, für Wasch- und Spülmaschine, im Kleingarten, und selbst in der Autowaschanlage. In der Landwirtschaft oder der Industrie findet Brauchwasser Verwendung, z.B. als Kühlwasser für Anlagen. Auf die gesamte Bevölkerung umgerechnet verbraucht jeder Deutsche im Schnitt am Tag 127 Liter Wasser!

Es ist von Natur aus geruch- und geschmacklos, farblos und lichtdurchlässig. Dabei ist Wasser auch ein sehr gutes Lösungsmittel. Denken wir nur an Zucker oder Salze, die im Wasser zerfallen, an andere Flüssigkeiten, die sich vermischen und auflösen, oder auch an Gase, die sich mit Wasser binden lassen.

Wasser als Lebensmittel unterscheiden wir in Mineral-, Tafel- oder Leitungswasser. Und welches ist das beste?
Laut Trinkwasserverordnung wird unser Leitungswasser auf Pflanzenschutzmittel, Biozidprodukte und weitere 37 Schadstoffe geprüft. Das mag auf den ersten Blick wenig erscheinen, erfasst aber immerhin die für den Menschen gefährlichsten Verunreinigungen. Besser schmeckt uns allerdings das Mineralwasser. Das liegt am Effekt, den die gelösten Kohlenstoffverbindungen (im Volksmund verallgemeinernd „Kohlensäure“ genannt) auf die Geschmacksrezeptoren haben. Tatsächlich handelt es sich aber um gelöstes Kohlendioxid CO2 und nur etwa 0,2 % Kohlensäure H2CO3. Im Körper reagiert die Kohlensäure unter dem Einfluss des Enzyms Carboanhydrase weiter mit Wasser und Basen. Diese Prozesse sind bei Wikipedia ausführlicher beschrieben.

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Von W.J.Pilsak aus der deutschsprachigen Wikipedia, CC BY-SA 3.0, Link

Wussten Sie, dass Mineralwasser auf nur 19 Stoffe geprüft werden muss?

In den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erforschte der französische Hydrologe Prof. Louis-Claude Vincent den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Wasserqualität. Innerhalb von 30 Jahren war die durchschnittliche Lebenserwartung fast überall in Frankreich gesunken. Nur in einer Stadt war sie gestiegen: in Volvic. Es gelang Prof. Vincent und seinen Mitarbeitern nachzuweisen, dass Bakterien und Viren nur unter begrenzten Bedingungen überleben können. Ideal sind für sie pH-Werte zwischen 3 und 7, also im sauren Bereich. Prof. Vincent entwickelte die „Bio-Elektronische Terrain-Analyse“, und konnte damit in einer großen Reihenuntersuchung aus Blut-, Urin- und Speichelproben detaillierte Angaben zum Säure-Basen-Haushalt, der Belastung des Immunsystems und den sie verursachenden Mangelerscheinungen machen. Es stellte sich heraus, dass alle untersuchten Personen an Übersäuerung litten. Einfach ausgedrückt ist das ein Mangel an negativen Wasserstoff-Ionen.

Der Nobelpreisträger Albert Szent-Gyorgyi hatte bereits früher festgestellt, dass der Mensch bei seiner Geburt in seinem Zellgewebe einen regelrechten Speicher negativen Wasserstoffs hat. Dieser wird durch falsche Ernährung, aber auch Stress und negative Umwelteinflüsse aufgebraucht, und der Mensch altert. Wir kennen den Effekt, wenn Stress abfällt, wir entspannen, und uns wieder ohne Druck ernähren können: Im Urlaub füllen wir unseren Speicher wieder auf.
 
Eine weitere wichtige Kenngröße für die Wasserqualität ist nach Prof. Vincent neben dem pH-Wert der REDOX- oder rH²-Wert, mit dem die Elektronen in einer Flüssigkeit gemessen werden. Elektronenverlust bedeutet Oxidation, Elektronengewinn dagegen Reduktion.
 
Außerdem wird mit dem R-Wert der Mineralgehalt gemessen. Er wird indirekt angegeben in
– µS/cm (Mikrosiemens pro Zentimeter), die Einheit für die elektrische Leitfähigkeit, oder
– Ω (Ohm), die Maßeinheit für den elektrischen Widerstand.
Niedrige Leitfähigkeit bzw. hoher Widerstand zeigen an, dass im Wasser nur wenige Mineralien enthalten sind.

Idealwerte für gutes Trinkwasser:
pH 6,2 – 6,9 leicht sauer
rH² 25 – 28 wenig oxidiert
µS/cm < 160 mineralarm
Ω > 6000 mineralarm

Das „Phänomen“ der Langlebigkeit finden wir häufig in Gebirgsregionen. Dort, wo das Wasser durch die Sonnenenergie verdunstet, als Regen oder Schnee zur Erde gefallen, in natürlichen Becken gesammelt – und noch nicht wieder verschmutzt – zur Verfügung steht, werden die Menschen oft 100 Jahre und älter. Und das vor allem bei guter Gesundheit! Das eigentliche Phänomen ist, dass wir uns selbst unserer wichtigsten Lebensgrundlage berauben: des sauberen und wertvollen Trinkwassers. Anstatt unseren natürlichen Energiespeicher, die Zellen, aufzutanken, belasten wir uns mit weiteren Stoffen, die einen Energieschub nur simulieren: Kaffee, Tee oder gar Medikamente. Auch deren Inhaltsstoffe müssen wieder ausgespült werden. Die Regel, für jede Tasse Kaffee oder Tee ein Glas Wasser zusätzlich zu trinken, hat nicht nur den Hintergrund, damit einer Dehydrierung des Körpers entgegenzuwirken, sondern vor allem den Haushalt negativer Wasserstoff-Ionen als natürlichen Energiespeicher wieder aufzufrischen.